Willkommen bei den „Schotten“!

Dem Lebensort von Mönchen, die einen Ruf Gottes gehört haben, sich von ihm angesprochen wissen und bereit sind, Christus nachzufolgen. Ihre Ordensregel legt ihnen die Frage vor: „Wer ist der Mensch, der Lust hat am Leben, der Tage sich wünscht, um Gutes zu sehen?“ Ihre Antwort: „Ja, Herr, ich bin es, hier bin ich.“

Das Archiv des Schottenstiftes

Das Archiv ist das historische Gedächtnis des Hauses und dient zugleich der Rechtssicherheit und der Verwaltung des Klosters. Es verwahrt die Dokumente, die sich auf die geistlichen und zeitlichen Angelegenheiten des Schottenstifts sowie auf dessen Einrichtungen und Werke beziehen. Die ältesten Urkunden des Klosters stammen aus dem 12. Jahrhundert, die erste systematische Ordnung des Archivs erfolgte um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Die über weite Strecken heute noch gültige Ordnung und Verzeichnung wurde Mitte des 19. Jahrhunderts vorgenommen. Jahrhundertelang war das Archiv sowohl funktional als auch räumlich Teil der Prälatur des Abtes; als Archivar fungierte meist der Sekretär des Abtes. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Archiv zunehmend für die historische Forschung herangezogen, mit der Leitung waren nunmehr Historiker-Archivare betraut. Dem eigentlichen Stiftsarchiv angegliedert ist auch das Musikarchiv, welches aus der Musikaliensammlung der Stiftskapellmeister des 18. und 19. Jahrhunderts hervorgegangen ist. Zudem ist das Archiv aus organisatorischen Gründen auch für die Handschriften- und Inkunabelsammlung der Stiftsbibliothek zuständig.

Stiftsarchiv

Im Stiftsarchiv werden angefangen von der ältesten Stiftungsurkunde bis hin zu aktuellen Dokumenten wichtige Quellen zur Stiftsgeschichte aufbewahrt. Da das Kloster aber auch eng mit der Stadt- und Regionalgeschichte verwoben ist, hat das Archiv auch für diese Bereiche eine hohe Bedeutung. Die Bestände des Stiftsarchivs umfassen (unter anderem):

  • die chronologische Urkundenreihe (ca. 940 Urkunden) und Kopialbücher
  • Personalakten und Nachlässe der Äbte und Konventualen (inklusive Korrespondenz)
  • Urkunden, Akten und Amtsbücher zu Haus und Konvent sowie den Sammlungen des Stiftes
  • Urkunden und Akten zu 19 dem Stift (aktuell bzw. früher) inkorporierten Pfarren, über Messenstiftungen, Bruderschaften und Armenfürsorge (aber: Matrikenbücher werden in den jeweiligen Pfarrarchiven verwahrt!)
  • Urkunden, Akten, Amtsbücher und Pläne zu den Wirtschaftsangelegenheiten, Ämtern, Gebäuden, Grundherrschaften und Besitzungen des Stiftes
  • Akten über Studienwesen und Schulsachen
  • Akten über Beziehungen zu anderen kirchlichen Institutionen, zum Land (inklusive landständischer Akten) und zur Stadt
  • Akten über die dem Stift 1702 bis 1881 inkorporierte ungarische Abtei Telki
  • Akten des aufgehobenen Benediktinerklosters Montserrat in Wien (Schwarzspanier, 1637–1783)
  • Tauf-, Trauungs- und Sterbematriken der Stiftspfarre Unsere Liebe Frau zu den Schotten (Depositum)

Musikarchiv

Im Musikarchiv befinden sich mehr als 2.500 handgeschriebene kirchenmusikalische Kompositionen (seit Beginn des 18. Jahrhunderts) und mehr als 600 gedruckte Noten. Die Musikalien stammen zum Teil von ehemaligen Stiftsorganisten und -kapellmeistern (u.a. Autographe von Johann Joseph Fux, Joseph Eybler und Ignaz Aßmayer) sowie aus den Pfarren St. Ulrich, Stammersdorf, Gaweinstal und Pulkau.  

Information

Benutzung

Grundsätzlich kann das Archiv bei Vorliegen eines berechtigten Interesses (etwa für amtliche, pastorale oder wissenschaftliche Zwecke) nach vorheriger schriftlicher Terminvereinbarung benützt werden.

Downloads (PDF)
Archiv- und Benutzungsordnung
Reproduktionsordnung

Benutzungsantrag & Reproduktionsansuchen
(Ausfüllhilfe en)

Sondervereinbarung Musikalien

Kontakt

Mag. Dr. Maximilian Alexander Trofaier, MA
Stiftsarchivar & -bibliothekar (Leitung)

Mag. Larissa Rasinger, MA
Archivarin & Bibliothekarin

E-Mail: archiv@schottenstift.at

Über die Verwendung Ihrer personenbezogenen Daten informiert Sie die Datenschutzmitteilung des Schottenstifts.

Weiterführendes

Einblicke in die Ordnung, Bestände und den Alltag des Archivs gibt es im Blog schotten.hypotheses.org sowie auf Facebook (archiv.schottenstift).

Detaillierte Informationen über das Archiv und seine Benutzung finden sich in der Archivbeschreibung nach ISDIAH.

Literatur und Hilfsmittel
Gesamtbibliographie zum Wiener Schottenstift, zusammengestellt von Maximilian Alexander Trofaier (Wien 2017) (Download PDF)

Ernest Hauswirth: Abriß einer Geschichte der Benedictiner-Abtei U.L.F. zu den Schotten in Wien (Wien 1858).
Cölestin Roman Rapf: Das Schottenstift (Wiener Geschichtsbücher 13, Wien–Hamburg 1974).
Cölestin Roman Rapf, Heinrich Ferenczy: Wien, Schotten. In: Die Benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Österreich und Südtirol, bearb. von Ulrich Faust/Waltraud Krassnig (Germania Benedictina III/3, St. Ottilien 2002) 779–817.

Stiftsarchiv
Walther Latzke: Das Archiv der Benediktinerabtei unserer lieben Frau zu den Schotten in Wien. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 28 (1975) 291–318.
Die Urkunden des Schottenstifts sind auf Monasterium.net einsehbar (siehe dazu folgende Bemerkungen).
Volldigitalisate der Tauf-, Trauungs- und Sterbematriken der Schottenpfarre gibt es auf Matricula-online.eu.

Musikarchiv
Martin Czernin: Die Musiksammlung der Benediktinerabtei Unsere Liebe Frau zu den Schotten in Wien. In: Ordensnachrichten 50/4 (2011) 79–90.
Ein (unvollständiges) Verzeichnis der Musikalien des Schottenstifts findet sich im Répertoire international des sources musicales (RISM) unter dem Bibliothekssigel A-Ws.

Highlights aus dem Archiv

Stiftbrief Heinrichs II. Jasomirgott

Einige Jahre nach der Gründung des Schottenstiftes im Jahr 1155 erneuerte Herzog Heinrich II. Jasomirgott seine Stiftung mit einer vom 22. April 1161 datierten Urkunde. Darin erklärt er unter anderem, dass er „allein Schotten auserwählt“ habe („solos elegimus Scottos“), in seinem Kloster für ihn zu beten. Die letzten irischen Mönche verließen Wien im Jahr 1418, doch auch heute noch gedenkt das Schottenstift seines Stifters an dessen Todestag, dem 13. Jänner.

Inventar mit Archivbeschreibung

Dieses Stiftsinventar wurde im Jahr 1583 nach dem Tod des Abtes Johann Schretel angelegt. Es enthält die älteste Beschreibung des Archivraums des Schottenstiftes, „in dem gwölb darin die urkhundten unnd grundtbüecher ligen“. Wie damals durchaus üblich, wurden die meisten Archivalien in Schubladen aufbewahrt – ein Ordnungssystem, das sich im Schottenstift bis heute erhalten hat.

Missa Sancti Carolomanni

Der junge Schottenmönch Pater Karlmann Pachschmidt (1700–1734) komponierte diese Messe zu Ehren seines Namenspatrons um 1725. Zahlreiche seiner Kompositionen haben sich im Musikarchiv des Stifts erhalten, einige davon auch autograph.

Kontakt

Tel.: +43 1 534 98
Fax: +43 1 534 98 105
E-Mail: schotten@schottenstift.at

Adresse

Schottenstift
Benediktinerabtei
„Unserer Lieben Frau zu den Schotten“
Freyung 6, 1010 Wien

Schottenstift