Willkommen bei den „Schotten“!

Dem Lebensort von Mönchen, die einen Ruf Gottes gehört haben, sich von ihm angesprochen wissen und bereit sind, Christus nachzufolgen. Ihre Ordensregel legt ihnen die Frage vor: „Wer ist der Mensch, der Lust hat am Leben, der Tage sich wünscht, um Gutes zu sehen?“ Ihre Antwort: „Ja, Herr, ich bin es, hier bin ich.“

Berichte aus der Schottengemeinde

Berggasse 6: Gedenktafel für Theodor Herzl

Berggasse 6: Gedenktafel für Theodor Herzl

Als ein Abgesandter der israelischen Botschaft in Wien sein Anliegen in unserer Hausverwaltung vorbrachte, war die Überraschung groß: Gerne würde man mit einer Gedenktafel am Haus Berggasse 6, dessen Eigentümer das Schottenstift ist, an den jüdischen Schriftsteller, Publizisten und Journalisten Dr. Theodor Herzl erinnern. Dieser bedeutende Wegbereiter des Zionismus habe in den Jahren 1896 bis 1898 dort gewohnt und gewirkt. 

Wir waren sehr damit einverstanden – es musste jedoch alles recht schnell gehen: in wenigen Wochen bereits würde der israelische Staatspräsident nach Wien kommen – eine ideale Gelegenheit, die Gedenktafel zu enthüllen. 
Die gemeinsam konzipierte Tafel konnte nun tatsächlich am Dienstag dem 5. September (2023) der Öffentlichkeit präsentiert werden. Der Festakt war hochkarätig besetzt: die israelische Delegation wurde von Staatspräsident Isaac Herzog angeführt, die österreichische von Ministerin Karoline Edtstadler und Bürgermeister Michael Ludwig. Das Schottenstift war durch Abt Nikolaus, Wirtschaftsdirektor Wolfgang Steininger, Mag. Roland Raunig und Architekt Jakob Rosenauer vertreten. 

Umgeben von einem enormen Sicherheitsaufgebot der Wiener Polizei gab es nach verschiedenen Ansprachen zur Person und den Visionen Theodor Herzls einen freundschaftlichen Austausch mit Mitgliedern der jüdischen Kultusgemeinde.
Wir danken Herrn Awi Blumenfeld für diese wertvolle Initiative!

Abt Nikolaus Poch OSB

Hier finden Sie Foto-Impressionen der Veranstaltung.

Ein Ausflug nach Pressburg: Als großes Team miteinander auf dem Weg

Ein Ausflug nach Pressburg: Als großes Team miteinander auf dem Weg

Vor kurzem (Anfang September 2023) haben Mönche sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Schottenstifts einen Ausflug nach Pressburg unternommen. Die Fahrt mit dem Twin City Liner begann auf der ruhigen Donau im noch bewölkten Wien. Schon auf der Schiffsfahrt kamen viele ins Gespräch miteinander. Gleich nach der Ankunft im sonnigen Pressburg führte ein Bummelzug die Gäste durch die Stadt bis zur Burg und ins historische Zentrum. Eine Fremdenführerin erzählte in bestem Deutsch über die Geschichte und Gegenwart der Stadt, humorvoll mit manch zeitkritischem Witz. Sie führte die große Gruppe zu Fuß durch die Altstadt – durch das ehemalige jüdische Viertel, das der Stadtautobahn weichen musste, vorbei am Martinsdom, in dem Maria Theresia zur ungarischen Königin gekrönt worden war, bis zum Rathaus und zum einzigen erhaltenen Stadttor, durch das einst die „Bernsteinstraße“ vom Baltikum nach Südeuropa führte. Das gemütliche Mittagessen traditioneller slowakischer Küche stärkte die gute Stimmung unter den Ausflüglern. Die Rückfahrt, der untergehenden Sonne entgegen, bot eine Gelegenheit zum Plaudern und zum Gruppenfoto auf dem Heck des Bootes, das rasch, innerhalb von eineinhalb Stunden, die Strecke von Pressburg nach Wien bewältigte.

P. Sebastian Hacker OSB

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Exerzitienwoche 2023: Die „Berg-Stationen“ des geistlichen Lebens

Exerzitienwoche 2023: Die „Berg-Stationen“ des geistlichen Lebens

Am Übergang vom Generalurlaub zum Rhythmus des Arbeitsjahres stehen für die Schottenmönche jährlich gemeinsame Exerzitien im Benediktinerstift St. Lambrecht. Exerzitienleiter war diesmal der Wiener Diözesanpriester und Theologe Christoph Benke, Seelsorger im Zentrum für Theologiestudierende. Er hatte die Exerzitien unter das Thema „Berg-Stationen“ gestellt, was weniger mit der steirischen Landschaft als vielmehr mit dem Weg des Volkes Israel und der Heilsgeschichte zu tun hatte. So deutete der Exerzitienleiter die Stichworte „Aufbruch“, „Aufstieg“, „Wüste“, „Irrwege“, „Fragment“, „Ankunft“, „Abstieg“ auf das geistliche Leben hin und gab eine ganze Reihe von Anregungen zum Weiterdenken. In der Wallfahrtskirche Maria Schönanger feierte die Gruppe am Freitagvormittag abschließend Eucharistie, wobei die Mönche ihr Profess-Versprechen erneuerten.
Abt Nikolaus Poch dankte zum Abschluss der Exerzitien Christoph Benke für die kompakt gestalteten, tiefsinnigen Impulse und Abt Benedikt Plank für die freundliche Aufnahme und herzliche Gastfreundschaft. Ein besonderer Dank und ein Blumenstrauß gingen an die Stifts-Köchinnen für die hervorragende Verpflegung.

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Sag zum Abschied leise Servus

Sag zum Abschied leise Servus

Es ist ein Merkmal der Studienjahre, dass ein Zeitabschnitt relativ schnell von einem anderen abgelöst wird. Dies erfahren auch Frater Elias Krexner und Benedikt Bischof, die beide im Herbst vor drei Jahren ihre Studien der Theologie und weiterer Disziplinen an der Universität Wien aufgenommen haben. Beide haben in diesen drei Jahren im Schottenstift gelebt, Fr. Elias vom Stift Seitenstetten in der „schottischen“ Klostergemeinschaft, Benedikt in der Wohngemeinschaft im Hof 1.

Fr. Elias wird ab Herbst seine Studien in Rom fortsetzen und im Studien-Kolleg Sant’Anselmo leben. Für Benedikt laufen die als zeitliches Maximum festgelegten drei Jahre in der WG ab. Anlässlich dieses Abschieds luden Fr. Elias und Benedikt kürzlich den Konvent und die Wohngemeinschaft in die Prälatur des Seitenstettner Hofes ein. Das Programm bestand aus der Komplet in der Hauskapelle und einem anschließenden Abendessen auf der Terrasse der Prälatur, von wo aus eine großartige Aussicht und ein Sonnenuntergang zu genießen waren. Segenswünsche und gegenseitige Dankesadressen kamen von Abt Nikolaus, Fr. Elias und P. Martin.

 

Im Geist des heiligen Benedikt

Im Geist des heiligen Benedikt

Vor kurzem kam der Vorstand der Vereinigung der Benediktinerinnen im deutschen Sprachraum zu einem Arbeitstreffen in Wien zusammen. Die Benediktinerinnen, die dem Vorstand angehören, statteten bei dieser Gelegenheit dem Schottenstift einen Besuch ab. Sie nahmen an einer Mittagshore und dem anschließenden Essen teil und besichtigten unter der Führung von P. Augustinus Zeman unter anderem das Stiftsmuseum. Abt Nikolaus Poch hieß die Gäste willkommen und begrüßte die Benediktinerinnen ganz herzlich.

Im Bild  Abt Nikolaus Poch mit (von links nach rechts): Sr. Placida Bielefeld (Abtei Mariendonk), Sekretärin der VBD, Priorin Magdalena Nieścioruk (Wien-Liebhartstal), Äbtissin Bernadette Prüfung (Abtei Alexanderdorf, Deutschland) und Äbtissin Rut Maria Buschor (Abtei Sarnen, Schweiz). Ein weiteres Bild zeigt die Benediktinerinnen im Wiener Volksgarten.

 

Wechsel in der Schotten-WG

Wechsel in der Schotten-WG

Die Schotten-WG ist eine Einrichtung für jeweils neun junge Erwachsene im Universitätsstudium, die gemeinsam eine Wohnung im Hof 1 des Schottenstifts bewohnen. Ein gewisser Wechsel in der Zusammensetzung der WG liegt in der Natur der studentischen Wohngemeinschaft, auch weil der Aufenthalt dort grundsätzlich auf drei Jahre beschränkt ist. Dementsprechend hat Santiago Paz mit 6. Juni die Aufgabe des WG-Sprechers von Magdalena Tertsch übernommen. Magdalena war seit Ende November des letzten Jahres WG-Sprecherin und wird mit Ende August aus der Wohngemeinschaft ausziehen, zumal sie einen Teil ihres Studiums abschließt und in das Berufsleben einsteigt. Santiago stammt aus Argentinien und studiert in Wien Maschinenbau. Vor kurzem wurde die Übergabe der WG-Sprecher-Aufgabe mit einer lustigen Hut-Übergabe zelebriert. Die WG-Bewohner nehmen von Montag bis Freitag an den Laudes des Konvents teil und manchmal am Mittagessen mit den Mönchen. Ab und zu gibt es gemeinsame Aktionen, wie neulich eine Wallfahrt nach Mariazell, eine Einführung in das Chorgebet durch P. Georg, eine Führung durch das Schottenstift durch P. Augustinus oder eine Party. Im Herbst werden die neun Studentinnen und Studenten der WG aus sechs verschiedenen Nationen stammen. Seitens des Konvents ist seit März (2023) P. Martin Kammerer für die WG zuständig.

Klostertag 2023: Im Schottenstift vereint

Klostertag 2023: Im Schottenstift vereint

Am 3. Juni 2023, dem Vorabend zum Dreifaltigkeitssonntag trafen Gemeindemitglieder aus den Schottenpfarren, darunter eine ganze Reihe ehrenamtlich Engagierter, zum alljährlichen Klostertag im Schottenstift zusammen — eine gelungene Begegnung!

Der Klostertag war wieder ein „Gemeinschaftswerk“. Abt Nikolaus begrüßte die Festgemeinde und dankte allen, die sich in den dem Schottenstift inkorporierten Pfarren einbringen, den Mönchen und den weiteren Priestern, den hauptamtlichen und den zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Für die Gestaltung der Festmesse war in diesem Jahr die Pfarre St. Ulrich eingeteilt, weshalb der designierte Pfarrprovisor von St. Ulrich, P. Bernardo der Eucharistiefeier vorstand. Der Kirchenmusikverein von St. Ulrich, 1828 von Ferdinand Schubert gegründet und damit der älteste Kirchenmusikverein Wiens, gestaltete die Eucharistiefeier mit einer Orchesterkomposition von Franz Schubert. Pater Augustinus, Prior des Klosters, hatte vor der Festmesse unter anderem durch das Refektorium und den Kapitelsaal geführt. Die Begegnung zwischen Pfarrmitgliedern untereinander und Mönchen fand bei einer Agape im Schulhof ihre Fortsetzung und bot Gelegenheit zu einer Reihe guter Gespräche. P. Christoph hat einige Momente fotografisch festgehalten. Über die in der Stiftskirche versammelte Festgemeinde schwebten in einer von Abt Nikolaus mit den einigen Firmlingen gebastelten Installation in Buchstaben aus Goldpapier die Gaben des Heiligen Geistes — ein schönes Zeichen dafür, dass das gesamte Treffen und das Miteinander von Stift und Pfarren letztlich nur im Heiligen Geist zustande kommt und auch gelingt.

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Zu Besuch bei den Benediktinerinnen der Anbetung in Wien-Liebhartstal

Zu Besuch bei den Benediktinerinnen der Anbetung in Wien-Liebhartstal

Eine große Abordnung des Schottenstiftes – mit Abt Nikolaus an der Spitze – besuchte am Freitag vor dem Pfingstfest (26.5.2023) die Benediktinerinnen der Anbetung in Wien-Liebhartstal. Ein Besuch, der im Zeichen gegenseitiger Wertschätzung und Ermutigung stand.
Abt Nikolaus knüpfte in seinem Impuls in der Mittagshore an die Pfingstpredigt des Petrus aus der Apostelgeschichte an und erklärte, dass das Beispiel der Gemeinde von Jerusalem immer wieder Menschen inspiriert hat. Auch für den heiligen Benedikt sei die Urgemeinde das große Vorbild christlichen Lebens gewesen. „Ihr verbindliches gemeinsames Leben, ihr Gebet, das Teilen des Brotes, die Gütergemeinschaft, die gemeinsame Sorge für die Armen und Schwachen… die Ideale der Urgemeinde leuchten unverkennbar in der Regel des heiligen Benedikt auf“, sagte Abt Nikolaus. In diesem Sinne stand das Treffen von Ordensschwestern und -Brüdern in einer Line mit dem, was von der Jerusalemer Urgemeinde ausgegangen ist. Priorin Sr. Magdalena Niescioruk hieß die Schottenmönche sehr herzlich willkommen. Nach der Mittagshore gab es im blühenden Konventgarten einen Aperitif und ein vorzügliches Essen. Anschließend zeigte Sr. Magdalena den Mönchen die Johannes-Kapelle unterhalb der Klosterkirche, die Sakristei, die Bibliothek, den Kapitelsaal und die Ikonenwerkstatt, zu der Sr. Rafaela einige Informationen gab.

18. Mai 2023: Der Muttergottes die Leidtragenden des Krieges und den Frieden anempfehlen

18. Mai 2023: Der Muttergottes die Leidtragenden des Krieges und den Frieden anempfehlen

An „Christi Himmelfahrt“  hielten die Mönche des Schottenstifts zusammen mit Mitgliedern der Schottengemeinde und Gästen die zu diesem Fest auf dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs gelobte Maiandacht. Abt Nikolaus Poch verdeutlichte in seiner Ansprache, dass die Maiandacht zu Füßen der Schwarzen Madonna im Konventgarten im Zeichen der Dankbarkeit für eine lange Zeit des Friedens in Österreich und in weiten Teilen Europas steht, gleichzeitig aber unter dem Eindruck eines schrecklichen Krieges in der Ukraine. Dieser Kriegs-Eindruck sei im Vorjahr noch stärker gewesen, als zur Zeit der Maiandacht Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine im Benediktushaus, also in nächster Nähe, untergebracht waren. Abt Nikolaus appellierte an die Versammelten, sich nie an die Tatsache des Krieges zu gewöhnen, sondern sich gerade auch durch das Gebet für den Frieden einzusetzen und — mit einem Wort von Papst Johannes Paul II. — „Handwerker des Friedens“ zu sein. Diese Handwerker brauche unsere Welt dringend. Abt Nikolaus erinnerte bei dieser Gelegenheit an die Worte des Generalsekretärs der internationalen Gemeinschaft von Sant’Egidio, Cesare Zucconi, der vor einem Monat im Schottenstift einen Gastvortrag gehalten und dazu aufgerufen hatte, sich mit dem Krieg nicht abzufinden. An der Maiandacht nahmen auch die Studenten des Salzburger Kollegs St. Benedikt mit ihrem Rektor P. Otto Grillmeier OSB teil, die sich als Gäste im Schottenstift aufhielten.

Ein deutlicher Friedens-Appell aus dem Schottenstift

Ein deutlicher Friedens-Appell aus dem Schottenstift

Der Abend des 20. Aprils 2023 stand im Schottenstift im Zeichen eines Friedens-Appells. Die jungen Erwachsenen des geistlichen Weges „Wisdom of Faith“, die sich regelmäßig im Schottenstift treffen, hatten zu einer Begegnung mit Cesare Zucconi, Generalsekretär der internationalen Gemeinschaft von Sant’Egidio, eingeladen. Eine bunte Schar von Gästen war der Einladung zur Komplet in die Schottenkirche und zum anschließenden Referat mit Diskussion im Festsaal des Schottengymnasiums gefolgt.

Die in Rom entstandene Gemeinschaft von Sant’Egidio versteht sich, wie Generalsekretär Cesare Zucconi erklärte, als christliche Gemeinschaft, als „Familie von Familien“, und ist auf verschiedenen Ebenen im Einsatz für die Armen, im Schutz der Flüchtlinge und international in der Friedensvermittlung tätig. Generalsekretär Zucconi rief dazu auf, dass wir uns nie mit dem Krieg abfinden sollten – egal wo dieser ausgetragen wird. Der Krieg sei nun in Europa erschreckender Weise als Mittel zur Umsetzung eigener Interessen wieder „rehabilitiert“ worden.

Die Begegnung mit Sant’Egidio konnte dank der Unterstützung des Instituts für Religion und Frieden von der österreichischen Militärseelsorge stattfinden und dank der Kooperation mit dem Institut Pro Oriente für Ökumene und der Universität Wien Adressaten erreichen. Der Einladung gefolgt waren auch zwei junge in Wien studierende Erwachsene, die mit der Gemeinschaft von Sant’Egidio in Innsbruck verbunden sind. Abt Nikolaus Poch dankte dem Gastreferenten und sagte in seinem Schlusswort: „Die barocke Gestalt unserer Stiftskirche ist in den letzten Jahren des dreißigjährigen Krieges entstanden. Dass die Katastrophe des dreißigjährigen Krieges in Europa überwunden werden konnte, ist ein Zeichen der Hoffnung, ein Zeichen dafür, dass es damals sogenannte ‚Handwerker des Friedens‘ (Papst Johannes Paul II.) gegeben hat, die wir auch heute notwendig brauchen.“

Kontakt

Tel.: +43 1 534 98
Fax: +43 1 534 98 105
E-Mail: schotten@schottenstift.at

Adresse

Schottenstift
Benediktinerabtei
„Unserer Lieben Frau zu den Schotten“
Freyung 6, 1010 Wien

Schottenstift