Die Schottenpfarre – ein buntes Miteinander

Die Schottenpfarre im Herzen von Wien erstreckt sich rund um die im Jahr 1155 gegründete Benediktinerabtei „Unserer Lieben Frau zu den Schotten“. Der Name „Schotten“ erinnert noch heute an die Gründung des Klosters durch Herzog Heinrich II. Jasomirgott aus dem Geschlecht der Babenberger, der irische Mönche aus dem Kloster St. Jakob in Regensburg in die neue Hauptstadt seines Reiches berief. Da Irland zu dieser Zeit die Bezeichnung „scotia maior“ trug, wurde das Kloster von der Wiener Bevölkerung „Schottenstift“ genannt. Die Anfänge der Schottenpfarre gehen auf das Jahr 1265 zurück: Nach Streitigkeiten mit dem Wiener Pfarrer erlangten die Schotten aufgrund eines Schiedsspruchs päpstlich delegierter Richter am 28. August 1265 pfarrliche Rechte für ihr Wiener Territorium, zunächst mit Einschränkungen beim Tauf- und Begräbnisrecht, ab 1269 vollkommen uneingeschränkt. 1646 erließ Fürstbischof Philipp Friedrich Breuner eine feste Pfarreinteilung, die auch den territorialen Umfang der Schottenpfarre festlegte. Das Pfarrgebiet der Schottenpfarre hat sich seit Jahrhunderten nur geringfügig geändert, zuletzt 1975, als die Schottenpfarre nach der Auflösung der Pfarre St. Peter einen Teil von deren Pfarrgebiet dazu erhielt. Die heutigen Pfarrgrenzen verlaufen (im Uhrzeigersinn) entlang des Schottenrings, des Donaukanals, der Salztorbrücke, der Gölsdorfgasse, des Salzgrieses, der Vorlaufstraße, der Tuchlauben, der Wipplingerstraße, der Färbergasse, des Platzes Am Hof, des Heidenschusses, der Naglergasse, des Haarhofs, der Wallnerstraße, der Leopold-Figl-Gasse, des Minoritenplatzes, der Bruno-Kreisky-Gasse, des Ballhausplatzes, des Heldenplatzes, des Burgrings, des Dr.-Karl-Renner-Rings und des Universitätsrings wieder hin zum Schottenring. Zur „Schottengemeinde“ zählen jedoch nicht nur jene Menschen, die im Pfarrgebiet wohnen. Viele kommen oft von weit her, weil sie bei uns ihre geistliche Heimat gefunden haben. Sie sind durch verschiedene Bezüge mit „den Schotten“ verbunden: als ehemalige Schülerinnen und Schüler des Schottengymnasiums, über die benediktinisch geprägte Liturgie oder auch die Kindergottesdienste, durch verschiedene Gruppen wie Pfadfinder, Chor, Ministranten, Seniorenrunde, über Erwachsenenbildungsveranstaltungen oder die Sakramentenvorbereitung. Dieses bunte Miteinander ist unser großer Schatz, gleichzeitig aber auch eine ständige Herausforderung.  

Adresse

Pfarr- und Abteikirche „Unserer Lieben Frau zu den Schotten“ Freyung 6, 1010 Wien

Schottenstift